Von der Schwierigkeit das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
theoretisch könnte ich seit letztem sommer mit dem studium fertig sein, praktisch melde ich mich jetzt zum 8. semester zurück. die bachelorarbeit ist angemeldet. immerhin. aber es fehlen noch scheine. und die arbeit. und geld bald auch. und was mache ich? in panikstarre fallen.
es gibt menschen, die können einfach machen. das was sie wollen und gern mögen, fangen sie einfach an.
ich weiß zwar was ich mag & will aber ich weiß nie wie ich anfangen soll. oder abschließen.
vermutlich finde ich mich deshalb immer wieder „dazwischen“. nichts halbes und nichts ganzes. fehlendes vertrauen in die eigene kreativität und angst vor fehlern. außerdem bin ich schüchtern. mir fällt es schwer auf menschen zuzugehen und die richtigen worte zu finden. was nützen mir ideen wenn ich sie nicht kommunizieren, geschweige denn umsetzen kann?
dieses studium war nicht geplant, aber es war teil meines weges & ohne es wäre ich jetzt wohl auch nicht hier & hier ist ein sehr guter ort, einer der besten an dem ich je war.
trotzdem fühlt es sich an als wäre etwas nicht richtig. ich habe kein werkzeug um mit meiner kreativität zu arbeiten, die ideen aus mir rauszuholen. das konnte weder die kaufmännische ausbildung im medienbereich noch der BA in medien- & kulturwissenschaften.
irgendwo auf dem weg zum hier habe ich gelernt, dass mit kunst kein geld zu machen ist. es kein vernünftiger beruf ist. und mit kind erst recht. also bin ich diese kompromisse eingegangen. kunst ist hobby. aber für hobby fehlt oft kraft und zeit. kunst ist zu etwas geworden was andere machen & ich aus der ferne bewundere. & in den letzten zwei jahren habe ich sogar das irgendwie aus den augen verloren.
nun brodelt es wieder. ein praktikum erinnert mich daran, dass ich gerne was eigenes hätte. das eigentlich das studium das hobby sein sollte und die arbeit mit den künstler_innen und der eigenen kunst der beruf. und ich frage mich wieviel zeit ich noch verschwenden werde eh ich es endlich in die hand nehme. mein ich.
es klingt so viel traurigkeit aus den worten…so viele vermeintlich verpasste gelegenheiten und nun machen die anderen das, was du eigentlich möchtest? es klingt, als wäre das ziel in sicht und doch ungreifbar. ich möchte dir gerne ein wenig vertrauen senden…
das studium zu beenden und eine grundlage zu schaffen ist verantwortungsbewusst. deine träume und wünsche im blick zu behalten empfinde ich als wichtige fürsorge. ich wünsche dir, dass du den weg, den du gehen wirst, zufrieden gehen kannst. alles liebe
hier ist ein sehr guter ort ist ein schöner satz. und ideen haben ist auch gut. und zu sehen oder zu wissen, was schön wäre zu tun, ebenso… an traurigkeit habe ich nicht gedacht bei deinem text. und vermutlich klingt das jetzt irgendwie blöd, aber das dazwischen kann doch auch was produktives haben und was neues, eigenes entstehen lassen oder? ich kenne das gegenteil von panikstarre, sowas wie panikproduktivität – da verliere ich dann oft aus den augen, was ich eigentlich, so wirklich eigentlich will. ein rezept für einen mittelweg wäre super 🙂
Ich verstehe dich so, so gut… Mein Studium kommt nur langsam voran, ich bin frustriert und wenn ich nicht genau wüsste, was ich will (Lehrerin werden) und zwar was genau (für Englisch und – nach mehreren Rückschlägen – Philosophie) wüsste ich gar nicht, wohin mit mir.
Und mein Traum, nebenher zu schreiben… wann nebenher? Wann habe ich Zeit, den Roman zu editieren, der mich groß machen soll? Und den nächsten zu vollenden?
Du bist nicht alleine – es gibt so viele Menschen, denen es wie dir geht. Fühl dich an die Hand genommen und begleitet. Zum nächsten Schritt im Leben 🙂