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ohne väter

ohne Väter: Kapitel 9 – Anna

3. März 2016 by frau naijn 1 Kommentar

Stell dich bitte kurz vor:
Ich bin 30 Jahre alt und habe einen 5-jährigen Sohn. Ich bin zu 50% alleinerziehend, vielleicht also auch eher getrennt erziehend. Das bringe ich mit etwa 35h Arbeit und Theorieveranstaltungen für eine Weiterbildung unter einen Hut.

Wie lange bist du schon Mutter*?
Seit 5 Jahren bin ich Mutter.

Was ist für dich Familie? Was ist für dich Elternschaft?
Familie ist das Netzwerk, was sich verlässlich und überdauernd anfühlt. Das können Verwandte, langjährige Freunde oder Partner sein. Keine dieser Kategorien muss Familie bedeuten, jede kann es aber. Elternschaft verstehe ich als die engste Bindung, jedenfalls wenn die Kinder noch klein sind. Es ist aus meiner Sicht auch die wichtigste Bindung für das Kind, die Prototyp-Bindung, auf der dann vieles aufbaut. In der Elternschaft sind Eltern und Kinder keine völlig trennbaren Individuen mehr, und es besteht eine einseitige Verantwortung der Eltern die Bedürfnisse aller auf dem Schirm zu haben und angemessen zu regulieren – ohne dass einer unter die Räder kommt.

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Wieviel Vater ist in eurem Leben?
Im Leben meines Sohnes gibt es zu 50% Vater, der viel Verantwortung übernimmt und bei Bedarf immer da ist. Dass es für ihn kaum etwas anderes gibt, als seinen Sohn, war für die Beziehung zwischen uns der Knackpunkt, die aktuelle Situation wird dadurch aber wesentlich erleichtert.

(Wie) unterstützt er euch?
Er übernimmt 50% der Betreuungszeit, große Teile der Kiga-Ferien (>50%) und die allermeisten Kosten für meinen Sohn, weil er wesentlich mehr verdient.  

Wer unterstützt euch?
Konkrete Unterstützung erlebe ich nur durch den Vater und den Kindergarten. Ansonsten erlebe ich aber auch Freunde mit Kindern entlastend, mit denen man Playdates veranstalten kann, bei denen die Kinder und die Erwachsenen sich jeweils untereinander beschäftigen können. Die Freunde ohne Kinder sind vor allem dafür gut, mein individuelles „Ich“ ohne Kind pflegen und ausleben zu können. (Über mich und meine eigene Person zu sprechen, ohne die ganze Zeit das Thema Kind im Nebensatz unterzubringen, muss ich bei Freunden mit Kindern noch üben. Andersherum wage ich oft kaum, meine kinderlosen Freunde mit dem Thema Kind zu behelligen. Das verstärkt die Trennung zwischen Leben mit und Leben ohne Kind noch.) Meine Schwestern (mit insgesamt 3 Kindern) leben in einer anderen Stadt, so dass sich der Kontakt eher sporadisch, dafür dann aber tragfähig und unterstützend gestaltet. Mein Partner hat mit meinem Leben mit Kind (noch) nicht viel zu tun, ist aber da und stärkt mir den Rücken.

Wie sieht eure finanzielle Situation aus?
Ich bekomme bis April noch Trennungsunterhalt, danach arbeite ich mehr und kann mich gerade so selbst halten. Ich mache eine kostenpflichtige Weiterbildung, die mir Zeit zum Arbeiten und Geld nimmt – bisher plane ich aber, sie nach Zeitplan weiter durchzuziehen. Die letzten 1,5 Jahre seit der Trennung waren eine Zeit der schrittweisen finanziellen Loslösung, der Unterhalt wurde in Absprache quasi ausgeschlichen. Mein Ex war da sehr kooperativ und ich motiviert, auf eigenen Füßen zu stehen. So ist das insgesamt für alle einigermaßen erträglich gelaufen.

Beschreibe doch einmal euren Alltag, einen ganz gewöhnlichen Wochentag z.B., (ohne Vater) bitte:
Wenn mein Sohn bei mir ist, beginnt der Tag meist mit Sohns früher Fitness. In der Winterzeit steht er i.d.R. zwischen 4 und 5 auf, in der Sommerzeit eine Stunde später. Er spielt dann, bis mein Wecker klingelt und ich kann oft tatsächlich nochmal schlafen. Er geht allein aufs Klo, spielt Lego und macht sich bei Bedarf über die Obstschüssel oder Salzstangen her. Da habe ich keinen Ehrgeiz mehr, sofort mit einem „richtigen“ Frühstück neben ihm zu stehen. Um 6 klingelt mein Wecker, was gleich mit „Du hast genug geschlafen! Wir müssen frühstücken!“ kommentiert wird. Sohn isst dann z.B. Müsli, was schon mal 45 Minuten dauern kann. Ich dusche und mache mich fertig. Dann ist er dran, er braucht noch viel Unterstützung beim Anziehen und beim bei-der-Sache-bleiben, wenn wir den Tag nicht mit einem Wutanfall auf beiden Seiten beginnen wollen. Ich bringe ihn in den 10 Minuten entfernten Kindergarten, was meist sehr unkomliziert ist. Ich kläre ihn ein letztes Mal darüber auf, wer ihn abholt und ggf. wann wir uns wieder sehen. Wenn er nachmittags bei mir ist, muss ich ihn um 14:00 abholen. Zur Zeit steht erst Mal Klamotten wechseln an, weil er es mit den Matschklamotten zu umständlich findet, auf die Toilette zu gehen, wenn er muss… Dann gehen wir Einkaufen und fahren nach Hause oder wir gehen zum Bouldern, da ist er seit ein paar Wochen in der Kindergruppe, so dass ich auch öfter dazu komme. Ich bemühe mich, ihn danach wach nach Hause zu bekommen, damit er wenigstens bis 7 durchhält. Wenn wir zu Hause bleiben, kann es recht entspannt sein, wenn er viel Lego spielt und wir inselweise Geschichten lesen oder uns über Lego unterhalten. Dann arbeite oder putze ich zwischendrin. Manchmal bin ich aber auch so müde, dass ich die Minuten bis zum Feierabend zähle.

Es gibt Abendbrot – da Sohn im Kiga warm isst, habe ich keinen großen Anspruch an das Abendessen. Noch eine Runde Lego und dann mache ich ihn bettfertig. Er geht gerne ins Bett und braucht meist nur wenige Minuten zum Einschlafen. Danach habe ich noch 2 bis 3 Stunden für mich, die ich mit Serien oder Telefonieren verbringe. Die Abende, an denen er bei mir ist, empfinde ich als recht einsam.

Er schläft 4x/Woche bei mir, ab Mai 3x/Woche. An den anderen Abenden bin ich unterwegs oder mit meinem Freund zusammen.

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Was ist schwer?
Die Wutanfälle, die episodenweise täglich auftreten. Ich kann mich dann schlecht abgrenzen und schreie oft irgendwann mit. Ansonsten ist der sehr durchgetaktete Alltag anstrengend. Die Alternative, mehr zu Hause zu sitzen, ist aber auch nicht das Gelbe vom Ei, weil ich dann so wenig Input bekomme. Ich fühle mich wie gesagt eh relativ einsam, da kommt es nicht in Frage, an den kinderfreien Tagen zur Erholung mehr allein zu bleiben.

Was ist leicht?
Die gute Zusammenarbeit mit dem Vater ermöglicht es mir, ein relativ ausgefülltes eigenes Leben zu haben.

Was/Wer* empowert dich?
Abende mit Freunden oder Partner, die leichten Nachmittage mit Kind, wo ich die Gemeinsamkeit ohne Zeitdruck genießen kann, Gespräche mit anderen, in denen ich ich sein kann.

Denkst du politisch & gesellschaftlich wird genug für Mütter* getan?
Ich habe das Glück, bei einem sehr familienfreundlichen Arbeitgeber gelandet zu sein und die Elternschaft ist fair aufgeteilt. Ich spüre die Diskriminierung von Müttern deswegen kaum am eigenen Leib. In Gesprächen merke ich aber immer wieder, wie viel Wiederstand in einigen Köpfen gegenüber echter Gleichberechtigung besteht. Gleichzeitig sind die Frauen, wenn sie die klassische Rolle einnehmen, oft auf einem einsamen Posten mit viel Verantwortung, wenig Anbindung und wenig Anerkennung. Ich denke, dass mehr getan werden sollte, die Unterschiede zwischen einem Leben mit und ohne Kind aufzuweichen – in Hinblick auf Karriere und Privatleben.

Was fehlt?
Ein Netzwerk, in dem man sich gegenseitig in der Kinderbetreuung unterstützen kann.

Was wünscht du dir von deiner Umwelt?
Ich wünsche mir insbesondere von kinderlosen Freunden, dass sie nicht erwarten, dass Treffen mit ihnen nur in meiner kinderfreien Zeit stattfinden, sondern dass mein Sohn halt mit dazu gehört.

Was wäre für dich persönlich das beste Familienkonzept?
Das versuche ich noch herauszufinden. Vielleicht eine Alleinerziehenden-WG. Da bewegt sich noch viel, in der Suche nach dem weiteren Weg.

Findest du Support im Feminismus?
Nein, leider erlebe ich den Feminismus eher als erhobenen Zeigefinger, der mir sagt, wie ich etwas zu tun habe, um die tradierten Rollenbilder nicht zu füttern. Gleichzeitig frustriert es mich sehr, mich immer wieder mit gesellschaftlichen Missständen zu konfrontieren, gegen die ich direkt nichts tun kann. Also versuche ich für mich – im Kleinen – die Ideale zu leben, die ich habe.

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#ohneVaeter ist eine Interviewreihe, mit  Eltern_Müttern* jeden Alters, die ihre Kinder (zum größten Teil) ohne Cis-Väter betreuen. Ausführliche Info zu meiner Motivation und wie ihr teilnehmen könnt findet ihr hier und hier.

Beitragsbilder © Anna

 

ohne väter

ohne Väter: Kapitel 3 – Sarah

11. Februar 2016 by frau naijn Keine Kommentare

#ohneVaeter ist eine Interviewreihe, mit  Eltern_Müttern* jeden Alters, die ihre Kinder (zum größten Teil) ohne Cis-Väter betreuen. Ausführliche Info zu meiner Motivation und wie ihr teilnehmen könnt findet ihr hier und hier.

Stell dich bitte kurz vor:
Sarah, 35 Jahre, arbeite 30 Stunden pro Woche in der Politik, lebe in einer festen Beziehung mit einem Mann, der nicht Vater meines Kindes ist. Von diesem bin ich seit gut zwei Jahren getrennt, wir haben jeweils zu 50% der Woche unsere Tochter im Wechsel bei uns. Ich bin quasi getrennt erziehend plus Partner, also im Prinzip das Gegenteil von alleinerziehend. Dennoch findet der Papa im gemeinsamen Alltag meiner Tochter und mir nicht statt, mit ihr gemeinsam verbrachte Zeit ist also „ohne Vater“, weswegen mich das Projekt sehr angesprochen hat. Darüber blogge ich ab und an auf jongleurin.wordpress.com

Wie lange bist du schon Mutter*?
Seit exakt drei Jahren

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Was ist für dich Familie? Was ist für dich Elternschaft?
Familie und besonders Elternschaft ist für mich, für die anderen da zu sein, mit ihnen zu leben und darauf zu achten, dass es allen möglichst gut geht, inklusive mir. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich das Gefühl gehabt, dass die Schwangerschaft zwar eine schöne Erfahrung war, aber ich sie nicht wirklich mit meiner Tochter verbunden habe, sie war mir nach der Geburt sehr fremd. Das änderte sich schnell, aber ich würde zumindest für diese meine Schwangerschaft behaupten, dass sie für die Beziehung zu meiner Tochter nicht grundlegend war. Deshalb ist Elternschaft für mich in erster Linie sozial und nicht biologisch.

Wieviel Vater ist in eurem Leben?
Er kümmert sich zu ziemlich genau 50% der Zeit um seine Tochter. Wir haben eine fixe Aufteilung der Wochentage (Mo-Mi er, Mi-Fr ich) und wechseln uns mit den Wochenenden ab. Arzttermine, Kitatermine, Kind krank oder Kita-Schließtage und alles Organisatorische wird je nach Wochentag von dem Elternteil übernommen, das eben gerade den Tag hat. Diese paritätische Aufteilung funktioniert erst seit der Trennung. Abgesehen von organisatorischen Mails gibt es keinen Kontakt zwischen uns beiden Elternteilen, der Wechsel läuft immer über die Kita.

(Wie) unterstützt er euch?
Siehe oben. Als Unterstützung würde ich das nicht mal mehr bezeichnen – er macht seine Hälfte. Das ist mehr als in den meisten Paarbeziehungen, die ich kenne. 

Wer unterstützt euch?
Mein Freund ist ebenfalls enorm aktiv mit der Kleinen, von Alltagsgerödel bis Quality-Time macht er alles. Außerdem sind die Nachbarn gerne bereit, mal einen Nachmittag aufzupassen oder abends das Babyphone zu übernehmen, das klappt sehr gut auch auf Gegenseitigkeit. Meine Schwestern und mein Vater unterstützen bei Bedarf, so gut sie können. Außerdem habe ich noch einige Eltern im Freundeskreis, auf die ich im Notfall zukommen könnte.

Wie sieht eure finanzielle Situation aus?
Gut. Ich verdiene ordentlich, mein Freund okay. Ich bekomme nichts vom Kindergeld und trage die meisten Extra-Kosten für das Kind, da ihr Vater relativ wenig verdient, zahle aber keinen Unterhalt und er dementsprechend natürlich auch nicht.

Beschreibe doch einmal euren Alltag, einen ganz gewöhnlichen Wochentag z.B., (ohne Vater) bitte:
An den kindlosen Tagen sieht es anders aus, aber mit Kind läuft es so: 06:45 stehe ich auf, mache Kaffee und eine Milch für das Kind. Das wird um 07:15 geweckt, dann kuscheln wir etwa 15 Minuten im Bett und dann beginnt die Anzieh-Odyssee. Mit etwas Glück verlassen wir um 8:00 das Haus. Die Kita ist in der Nachbarschaft des Papas, deshalb juckeln wir recht lange durch die Weltgeschichte, bis ich um halb neun meine Tochter in ihrer Kita zum Frühstück abgebe. Danach sause ich zur Arbeit, wo ich den Tag bis 17 Uhr verbringe. Meist holt dann mein Freund die Kleene ab, und wenn ich um halb sechs zu Hause bin, sind schon alle da. Dann beginnt auch schon bald das Kochen – meine Tochter macht seit ein paar Wochen meistens keinen Mittagsschlaf mehr, deshalb ist abends nun alles etwas früher. Gegen 18 Uhr essen wir, räumen die Küche auf, spielen noch etwas und dann geht es für meine Tochter ins Bad. Mein Freund und ich wechseln uns ab – wer sie bettfertig macht, hat danach Feierabend, der/die andere bringt dann ins Bett. Das geht gegen 19 Uhr los, es wird vorgelesen, dann das Kind hingelegt, Händchen gehalten, und gegen 19:30 schläft sie. Dann gucken mein Freund und ich oft noch etwas Serie oder einer von uns unternimmt noch etwas.

(Dazu muss ich sagen, dass das immer nur Donnerstags so ist – Mittwoch etwa habe ich frei und hole sie viel früher von der Kita ab, Freitags bringt sie mein Freund und ich hole sie ebenfalls früher ab.)

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 Was ist schwer?
Die derzeitigen Trotzphasen sind schwer, und die Kommunikation zum Vater des Kindes ist meistens unterirdisch von seiner Seite aus. Er hat nun auch eine Lebenspartnerin, die zum Glück sehr kooperativ und freundlich ist, ich hoffe auf Besserung. Der Streit mit meinem Freund wegen meines Ex´ und dessen Kommunikation ist auch sehr schwer, damit komme ich oft nicht gut zurecht.

Was ist leicht?
Ich habe durch dieses Modell ziemlich viel Zeit für mich, das ist natürlich luxuriös. Andererseits vermisse ich meine Tochter auch oft, es hat quasi zwei Seiten. Dennoch sage ich mal, ich habe es leichter als die meisten Trennungseltern und weiß das sehr zu schätzen. Ich habe zwei Männer in meinem Umfeld, die sich sehr um meine Tochter kümmern und viel Verantwortung übernehmen.

Was/Wer* empowert dich?
Alles, was ich für mich mache – die Arbeit, Sport und Freunde treffen sowie noch etwas Engagement, wenn es passt. Und meine Familie. Ebenso die schönen Momente mit Freund und/oder Tochter, die ich sehr genieße.

Denkst du politisch & gesellschaftlich wird genug für Mütter* getan?
Na ja… ich denke, es müsste mehr für Väter getan werden in sofern, als dass sie sich nicht so leicht aus der Sorgepflicht rausnehmen können. Eine verpflichtende Elternzeit für beide Eltern von sieben Monaten, die sonst verfällt und höchstens teilweise parallel genommen werden kann, fände ich enorm attraktiv.

Wichtig fände ich auch finanzielle Reformen, z.B. die Aufgabe des Ehegattensplittings zugunsten eines Steuervorteils für Kinder, kombiniert mit einer Individualbesteuerung. Z.B. in Form eines Kindergrundeinkommens.

Gesellschaftlich finde ich die Frage schwierig – was kann man denn gesellschaftlich tun? Einstellungen müssen sich ändern, vor allem von Männern. Ich verstehe keinen einzigen Mann, der nur zwei Monate Elternzeit nimmt und das mit Strukturen begründet. Ich verstehe auch keine Frau, die ihm das durchgehen lässt.

Was fehlt?
Ein funktionierendes Leitbild für Eltern. Wahlfreiheit in Deutschland ist zwar oberflächlich gesehen prima, führt aber zu diesen mega-beschissenen Grabenkämpfen zwischen „Ich arbeite!“, „Ich arbeite nicht!“ und, gerade im Kommen „Ich bekomme die Vereinbarkeit nicht hin, also arbeite ich nicht mehr! Und ist voll super! Wirklich!“ Ich habe da natürlich mein persönlich bevorzugtes Leitbild: jedes sollte von seiner Erwerbsarbeit selbstständig leben können und trotzdem genug Zeit für Kinder haben. Jahrelang zu Hause bleiben, downshifting auf 15 Stunden pro Woche und was da zur Zeit noch so für Ideen herumspuken, finde ich den falschen Weg, weil er abhängig macht. Allerdings geht ein anderer Weg eben meistens nur, wenn die bisherigen Erwerbsarbeit-orientierten Elternteile da auch zurückstecken, denn sonst geht man alleine zu Hause unter. Vereinbarkeit ist keine Lüge, sie ist aber voraussetzungsvoll und muss zu Hause grundlegend ermöglicht werden – und auch Männer müssen sich für diese einsetzen. Mein Credo dabei: wo ein Wille ist, ist ein Weg – wo kein Wille ist, sind Gründe.

Was wünscht du dir von deiner Umwelt?
Ich mag meine Umwelt. Meine Umwelt kann so bleiben.

Was wäre für dich persönlich das beste Familienkonzept?
Ich bin relativ wunschlos glücklich. 2 ganze (die Eltern) und zwei halbe Erwachsene (die neuen Partner/innen) für ein Kind, das ermöglicht viel Spielraum und gibt viel Liebe.

Findest du Support im Feminismus?
So mittel. Ich finde, es gibt sehr viele Strömungen, man kann sich also das für sich passende heraussuchen. Andererseits muss man das eben in der Strömungsvielfalt auch erstmal finden. Ich bin da ja enorm erwerbszentriert, mein Feminismus ist einer, in dem man der Erwerbsarbeit nachgeht. Seit ich in der Politik arbeite, habe ich einen eher pragmatischen Feminismus für mich entdeckt, der mir tatsächlich viel hilft: ich umgebe mich mit Menschen, die ähnlich ticken und dieselben Rollenvorstellungen haben. Und mit diesen arbeite ich an politischen Zielen, die unser eher privilegiertes Modell (kurze Elternzeit, finanziell durch eigenen Job auch in großer Teilzeit gut abgesichert, jeweils zwei Eltern, die paritätisch Verantwortung übernehmen und das sogar nach einer Trennung) für mehr Menschen möglich machen.

 

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Beitragsbilder © Sarah

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